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Testbericht und Erfahrungen mit dem Autohome Overland

Testbericht Autohome Overland


Kurzbeschreibung

Preiskategorie: mittel

Preis Autohome Overland Large: 2.729 €

Webseite: https://shop.autohome-official.com/de

Abmessungen Modellvariante 'Large':

Liegefläche 220cm x 180cm 

Abmessungen Dachzelt geöffnet: 220cm x 180cm x 125cm  

Abmessungen Dachzelt geschlossen: 180cm x 110cm x 35cm  

Gewicht: 65kg

Damit Schlafmöglichkeiten für bis zu 3 Erwachsene oder 2 Erwachsene und 2 Kinder.

    Vorab

    Das Overland vom Dachzelthersteller Autohome ist nahezu identisch mit dem konzerninternen Urtypen, dem Air-Camping. Es unterscheidet sich von diesem quasi nur durch seine Farbwahl und erfreut seit Jahrzehnten eine treue Fangemeinschaft. Grund genug also den Grandseigneur genauer unter die Lupe zu nehmen. Was für das Overland gilt, gilt dabei nahezu auch immer für das Air-Camping (zur Einschätzung des Air-Campings)

    Testbericht Autohome Overland


    Il classico

    Die italienische Dachzeltschmiede Autohome baut seit Jahrzehnten das Modell Overland bzw. seine Ursprungsform, das Air-Camping. Das Design ist kultig, spaltet die Dachzeltgemeinde jedoch in zwei Lager: die einen finden es zeitlos und perfekt, für die anderen ist es antiquiert und sieht zu sehr nach einem Miniaturhäuschen und zu wenig nach einem Zelt auf dem Autodach aus. Wir halten uns aus dieser Diskussion heraus und überlassen euch die Entscheidung... 

    Mut zur Farbe

    Während die Urvariante, das Air-Camping, nur in einer Farbvariante erhältlich ist, so gibt es das Overland immerhin in drei verschiedenen Farbvarianten. 'Carbon' und vor allem 'Safari' sind dabei eher unscheinbar und gliedern sich je nach Standort recht geschmeidig in die Landschaft ein, die Farbe 'Bordeaux' im korrelierenden Rotton fällt hingegen deutlich auf und hebt sich vom Hintergrund ab. Allen Farbvarianten gemein ist die Tatsache dass sich der gewählte Farbton nur an den Längsseiten der Zelte befindet; die Stirnseiten sowie das Dach sind immer in einem Grauton ausgeführt.

    Ab aufs Dach

    Die Montage des Overland sollte auch für handwerklich eher unbegabte Zeitgenossen kein großes Problem darstellen. Das Gewicht ist dabei mit 65kg noch absolut im Rahmen des Erträglichen, erfordert im Normalfall aber sicherlich mindestens zwei Personen um es aufs Dach zu hieven. Bedenkt dass es immer deutlich schwieriger ist einen Gegenstand Über-Kopf zu wuchten als ihn nur vom Boden anzuheben. Ergo: riskiert keinen Bruch und holt euch lieber zwei Personen mehr, falls ihr Bedenken habt. Trotzdem, im Gegensatz z.B. zum konzerninternen 'Maggiolina' ist das Overland eher ein Leichtgewicht.

    Testbericht Autohome Overland


    Während der Fahrt

    Wie so üblich bei Dachzelten ohne Hardcover muss auch das Overland in einer recht tristen, grauen Hülle sein Dasein während der Fahrt und vor allem während der ungenützten Standzeiten fristen. Ja, das mag vielleicht etwas 'offroadig' aussehen, mir ist trotzdem unklar warum sich nicht ein einziger Hersteller die Mühe macht und die Abdeckplanen in verschiedenen Farben oder Mustern anbietet... Nichts gegen das typische mausgrau, aber hier ginge sicherlich mehr. Es geht dabei nicht darum mit einer knallgelben Hülle extrovertiert durch die Gegend zu fahren. Aber es gäbe im Zusammenspiel mit der Lackierung des eigenen Autos sicherlich eine Menge an reizvollen Farbkombinationen... fairerweise ist das aber nicht da alleinige 'Problem' des Overlands, sondern nahezu aller sich unter einer Schutzhülle befindlichen Dachzelte. Abgesehen davon fährt es sich mit dem Overland problemlos, wie mit jedem anderen Dachzelt auch. Die typischen kleinen Nachteile im Alltag ergeben sich auch hier, bei Interesse könnt ihr im Blog mehr darüber lesen. Aber das alles ist Klagen auf hohem Niveau und hat nichts modellspezifisch mit dem Overland zu tun. Das Overland ist verpackt dabei erfreulich schmal, jedoch mit 35cm Aufbauhöhe eher wuchtig. Immerhin hat das den Vorteil dass ihr zumeist noch Schlafutensilien wie Schlafsäcke und die serienmäßigen(!) Kissen zumeist im Dachzelt belassen könnt.

    Testbericht Autohome Overland


    Aufbau

    Seid ihr am Übernachtungsstandort angekommen und habt das Fahrzeug einigermaßen auf ebenen Grund gestellt, ist der Aufbau des Overlands simpel und geht zügig von der Hand - die Schutzhülle abziehen, Gurte lösen, Leiter ausziehen und das Zelt darüber aufhebeln, fertig! Das Zelt ist somit in wenigen Minuten schlafbereit. Wer möchte kann anschließend noch den Eingangs- bzw. optional den rückwertigen Bereich am Kopfende mit den im Lieferumfang enthaltenen Aufstellstangen aufspannen. Man merkt dabei die langjährige Evolution des Overlands, alles klappt recht geschmeidig aus und funktioniert tadellos. Lediglich die Leiter wirkt etwas in die Jahre gekommen. Sie funktioniert aber natürlich dennoch problemlos!

    Testbericht Autohome Overland


    Home sweet home

    Im Dachzelt angekommen stellen sich (zumindest bei uns) gleich die Bilder ein, die man heute noch unter www.autohome-official.com anschauen kann und die vom Entdeckertum früherer Dachzelter in den Wüsten dieser Welt kundtun. Es wirkt alles ein wenig nostalgisch und entweder gefällt einem dieses Flair oder aber eben auch nicht. Das reicht vom schon erwähnten Häuschendesign über das Muster des Baumwollbezugs bis hin zu den Blenden der kleinen Seitenfenster, die über ein Seil bedient werden. Keine Geschmackssache hingegen sind die praktischen, eingenähten beiden Innentaschen, die groß genug sind um einige Alltagsutensilien unterzubringen. Wer mehr Verstaumöglichkeiten benötigt, z.B. für Wechselklamotten, Trinkflaschen o.ä. sollte sich im Zubehörhandel umschauen (siehe auch 'Sinnvolles Zubehör'). Richtig klasse: Autohome spendiert euch die Kissen dazu! Ob sie für euch angenehm oder einen Ticken zu hart sind müsst ihr natürlich selber beurteilen, trotzdem finden wir es toll dass es sich Autohome nicht nehmen lässt selbige mitzuliefern. Sie können während der Fahrt im Zelt verbleiben, ebenfalls wie normalerweise auch die Schlafsäcke, sofern sie nicht zu stark aufbauen. Die eingebaute Matratze ist gut, wer sich jedoch so wie wir noch etwas weicher betten möchte, dem sei ein Blick auf unsere Seite mit empfohlenem Zubehör angeraten. Dort findet ihr auch Topper, mit denen ihr euer Dachbett noch deutlich weicher gestalten könnt. Noch wichtiger: ihr solltet unter eurer Matratze unbedingt noch ein Meshgewebe o.ä. verlegen, damit nächtliches Kondenswasser tagsüber abtrocknen kann. Zieht euch die Feuchtigkeit ansonsten in die Matratze und kann dort nicht mehr anständig ausdiffundieren, so kann es zu hygienischen Problemen kommen, in erster Linie durch Schimmelbildung. Insofern, immer schön für abtrocknenden Luftaustausch sorgen, dann kann nichts passieren. Die Schlafbreite ist mit 180cm übrigens für unser Empfinden gerade noch für zwei Erwachsene und zwei kleine Kinder geeignet, zu dritt schläft es sich allerdings etwas angenehmer. Das liegt auch daran dass ihr nicht die komplette Breite wirklich nutzen könnt, da seitlich etwas durch das Zeltgestänge abgezogen werden muss. Gerade wenn sich nachts Kondenswasser an diesen Metallstangen bildet ist es eher unangenehm mit ihnen zu kuscheln...

    Die Fensteröffnungen

    Das Overland besitzt jeweils eine große Öffnung an den beiden Stirnseiten, sowie auf jeder der beiden Längsseiten eine kleine Lüftungseinheit. In Letztere ist ein festes Mückengitter vernäht und das Fenster lässt sich via Seilzug auch mit einer Blende verschließen. Die großen Öffnungen lassen sich entweder komplett öffnen, mit Mückengitter verschließen oder bei Regen mit dem Hauptzeltstoff abdichten. Tröpfelt es nur und gibt es keinen seitlich auf das Zelt auftreffenden Regen, so könnt ihr die großen Stofftüren auch aufgespannt lassen und für viel Tageslicht im Zelt sorgen. Bei schönem Wetter solltet ihr die Stoffbahnen generell aufspannen, das sorgt für ein angenehmeres Raumgefühl, Luftzirkulation im Inneren und weniger Aufheizung durch Sonneneinstrahlung. Außerdem erleichtert es auch den Ein- und Ausstieg aus dem Zelt enorm. Bei starken Windböen hingegen kann es durchaus sinnvoll sein die Aufstellstangen abzumontieren und dem Wind somit weniger Angriffsfläche zu bieten. Glücklicherweise ist das Handling sehr einfach und schnell erledigt, so dass ihr zügig auf Wetterumschwünge reagieren könnt. Schade: auf Kunststofffenster wurde verzichtet, gerade in kühleren, regnerischen Regionen ganz Klar ein Nachteil. Wenn ihr dort nach draußen schauen wollt müsst ihr somit immer in Kauf nehmen dass kalte Luft ins Zelt strömt.

    Testbericht Autohome Overland


    Die Haut

    Wer regelmäßig zeltet, der wird schnell feststellen dass ein guter Hauptzeltstoff einen wichtigen Bestandteil eines glücklichen Dachzelturlaubs darstellt... Das Overland hat diesen guten Zeltstoff definitiv. Das liegt vor allem am Baumwollanteil im Gewebe, der zusammen mit der Kunststoffeinheit für eine wetterfeste & atmungsaktive Zelthaut sorgt. Das Schlafklima ist wunderbar, auch wenn dies kein Alleinstellungsmerkmal des Overlands ist: glücklicherweise sind mittlerweile die meisten Dachzelte mit einem hochwertigen Baumwollmischgewebe als Hauptzeltstoff ausgestattet. Das soll jetzt jedoch nicht die subjektiv und objektiv gute Atmosphäre im Overland schmälern. Allerdings wollen wir an dieser Stelle auch nicht unerwähnt lassen dass wir das Overland nicht im Dauerregen testen konnten. Der Hersteller verspricht natürlich die Regenfestigkeit des Stoffes. Und wir sind weit davon entfernt dies generell in Frage stellen zu wollen. Fakt ist aber, dass das Overland serienmäßig kein zusätzliches Flytop bzw. Regencover besitzt, wie es heutzutage bei moderneren Dachzelten zumeist Standard ist. Optional gibt es jedoch eine Thermohaube für rund 270,- zu kaufen. Mit dieser sollte das Overland dann vollkommen regenfest sein und sicherlich auch in kalten Gebieten ein treuer Begleiter sein. Die Haube sieht allerdings weder besonders hübsch aus, noch ist sie zur Belüftung optimal. Man wird sie also nur temporär anbringen wollen. Aber auch ohne Thermohaube ist das Overland trotzdem für vereinzelte Regenschauer und damit für eine Großzahl an Urlaubseinsätzen witterungstauglich, gar keine Frage. Wie es bei einwöchigen Dauerregen in Skandinavien hingegen aussieht können wir abschließend nicht beurteilen. Für uns bleibt bei diesem Gedanke ein etwas mulmigeres Gefühl im Standard-Overland ohne Thermohaube.

    Testbericht Autohome Overland

    Das Anbauzelt

    Autohome bietet für das Overland ein Anbauzelt an, das im Grunde genommen den Anbauzelten für die Modelle Columbus (zum Testbericht) und Maggiolina (zum Testbericht) gleicht. Wir wollen euch deswegen nicht nochmals mit den gleichen Vor- und Nachteilen langweilen und empfehlen euch bei Interesse einen der beiden Testberichte anzuschauen.


    Das Fazit

    Das Overland von Autohome ist ein Klassiker der Dachzeltszene schlechthin. Gefällt einem das Design des Oldies bekommt man mit ihm ein gutes Dachzelt, das nicht nur durch den schnellen Aufbau punkten kann. Trotz des guten Zeltstoffes sehen wir jedoch ein gewisses Restrisiko in Dauerregengebieten (ohne Thermohaube). Wer sich für das Overland interessiert, der sollte sich auch einmal aus dem gleichen Konzern das Overzone (zum Bericht) anschauen - quasi ein Overland mit verlängertem Eingang.


    Ähnliche Dachzelte

    Das Design des Overlands und seinen Dachzeltgrundtypen findet man auch bei anderen Herstellern. Bei Interesse für diesen Dachzelttypen lohnt es sich also gerade bei dieser Ähnlichkeit auf die kleinen Unterschiede der verschiedenen Modelle zu achten! Nachfolgend findet ihr eine Auflistung ähnlicher Ausführungsarten:


    - Mehr Informationen zum Thema Urlaub mit dem Dachzelt auch in unserem Dachzeltblog -