Kurzbeschreibung
Preiskategorie: mittel
Preis: 2.450 €
Anbauzelt: 750-795 €, je nach PKW-Höhe
Liegefläche 230cm x 180cm Dachzelt geöffnet: 310cm x 183cm x 126cm Dachzelt geschlossen: 130cm x 185cm x 30cm
Gewicht: 68kg
Damit Schlafmöglichkeiten für bis zu 3 Erwachsene oder 2 Erwachsene und 2 Kinder.
Wie bereits im Firmennamen verankert möchte auch das 180L deLUXE von Dare to be different ‚anders‘ sein und sich von der Masse abheben. Von außen gelingt dies sogleich mit einem zwar recht klassischen Design, das aber durch die sehr gelungene, zweifarbige Farbauswahl richtig schick daherkommt. Ob es auch mit mehr als nur einer hübschen Optik überzeugen kann haben wir uns etwas näher angeschaut.
Im Detail
Das 180L ist mit 68kg zwar kein Leichtgewicht, ist aber noch weit entfernt von den rund 100kg, das ein ähnlich großes Maggiolina von Autohome auf die Waage bringt. Dennoch ist es im Vergleich zu manch einer anderen Konkurrenz, beispielsweise dem GT Sky Loft, doch eher schwer. Das bedeutet dass ihr schon recht kräftig sein müsst um das Zelt auf eurer Autodach zu heben. Im Idealfall habt ihr eine Abhängevorrichtung in der Garage um das Zelt nicht vor jedem Trip zu viert auf das Dach heben zu müssen (siehe auch 'Sinnvolles Zubehör'). Oder aber ihr lasst es einfach nach der Erstmontage auf dem Dach, zumindest während eurer Reisesaison. Da es sicher verpackt in einer stabilen Schutzhülle reist spricht recht wenig dagegen, wenn ihr das Auto im Alltag selten bewegt oder nur kurze Strecken fahrt. Euch muss nur klar sein dass ihr mit einem Dachzelt auf dem Auto einen etwas höheren Verbrauch durch den größeren Luftwiderstand habt und dass ihr auf der Autobahn ähnlich wie mit einer Dachbox nicht mehr Vollgas geben könnt. Ebenso steigt das Innenraumgeräusch deutlich an (durch die Verwirbelungsgeräusche zwischen Träger und Dach) und je nach Wagenhöhe sind Tiefgaragen nicht mehr befahrbar. Wenn dies alles kein großes Problem für euch darstellt ruht euer Dachzelt gerne auf dem Autodach und wartet auf die Reise oder den nächsten Kurztrip zwischendurch. Leider sieht das 180L dabei verpackt nicht besonders schmuck aus. Es hat keine Hartschale abbekommen und ruht unter einer recht tristen, grauen Abdeckplane. Es erinnert uns deswegen ein bisschen an die Verwandlung der Raupe zum Schmetterling, ist es aufgebaut doch wirklich ein schönes Zelt. Manch einem wird die zurückhaltende Optik jedoch sicherlich auch gefallen, immerhin versprüht sie jede Menge Offroad-Feeling.
Freuen wir uns nun aber darauf es zu öffnen und aufzubauen! Das geht beim 180L zwar nicht ganz so schnell wie bei manch einem anderem Dachzelt vonstatten, es ist im Normalfall aber trotzdem in ca. 7-8 Minuten komplett aufgebaut: ihr öffnet anfangs die Verschlüsse ringsherum und anschließend den umlaufenden Reißverschluss. Ist dies erledigt könnt ihr die Plane abziehen und an der Seite zu der sich das Zelt hin aufklappt über die Autoseite herunterhängen lassen. Dies ist eigentlich recht praktisch gelöst, es schützt das Auto vor eventuellen Kratzern, ihr müsst umgekehrt aber auch aufpassen keine Kratzer über eben diese Plane ins Auto zu machen (dies sollte aber kein großes Problem darstellen). Im nächsten Schritt öffnet ihr mehrere Klettverschlüsse, mit denen ihr beim Zusammenbau das Dachzelt etwas komprimiert habt um es gut in die Schutzhülle zu bekommen. Nun die am Zelt hängende Leiter ausfahren und über die Leiter das Dach aufhebeln. Liest sich schwierig, ist aber ein simpler Mechanismus. Die Teleskopleiter könnt ihr anschließend auf die richtige Länge bringen, so dass ihr eine ebene Schlaffläche bekommt. Die Leiter dient dabei nicht nur zum Einstieg ins Dachzelt sondern ist auch eine tragende Stütze für den ausgeklappten Teil der Dachzelts. Nun spannt ihr über eine mitgelieferte, gebogene Aluschiene den Vor- bzw. Eingangsbereich auf. Jetzt noch den gerade aufgestellten Bereich mit Schnüren zum Boden hin ab- und die Fenster mit Ausstellstangen aufspannen. Ihr seht, es sind einige Schritte nötig, wenn man geübt ist geht dies trotzdem schnell von der Hand. Lediglich das Abspannen des Eingangsbereichs kann sich ähnlich wie auch beim Desert 1 von Horntools als schwierig erweisen, falls ihr auf einem harten Untergrund steht (z.B. Asphalt), in dem ihr keine Heringe verankern könnt. Hier könnt ihr euch behelfen indem ihr euch zwei schwere Steine o.ä. sucht und die Abspannseile daran festbindet.
Formschön
Fertig aufgebaut steht nun ein schönes Zelt vor euch in reizvoller, zweifarbiger Optik! Ein paar Worte zu den verwendeten Materialien: der Hauptzeltstoff besteht aus Canvas, einem textilen Mischgewebe aus Baumwolle und Polyester. Das Material ist regendicht und gleichzeitig atmungsaktiv. Es sorgt somit für ein ein deutlich angenehmeres Gefühl als wie in reinen Kunststoffzelten. Gleichzeit muss man jedoch feststellen dass solch ein Baumwoll-/Polyestergewebe heute auch Standard bei Dachzelten ist, es gibt wenige Ausnahmen die noch komplett auf Polyester setzen. Über dem Canvas spannt sich noch ein Regencover (‚Flytop‘) aus Polyester, somit ist das Zelt auch prima für regenreichere Gefilde geeignet. Einziger Nachteil solch einer Konstruktion: bei Wind gehen Böen gerne unter das Flytop und können so für eine etwas ungemütliche Akustik sorgen… Die Bodenplatte ist in Sandwichbauweise gefertigt. Das bedeutet ihr habt einen geschäumten Kern der beidseitig mit Aluminiumblechen beplankt ist. Vorteil dieser Konstruktion ist das niedrige Gewicht und der gute Dämmwert, Nachteil ist die etwas geringere Steifigkeit. Natürlich ist diese trotzdem mehr als ausreichend, man merkt jedoch dass die Platte nicht ganz so stabil ist wie eine Holz- oder eine Aluminiumwabenplatte.
So, nun aber endlich rein ins Zelt: der Aufstieg erfolgt dabei von oben schon geschützt, da ihr von unten ins Zelt einsteigt. Mit dieser Lösung ist die ausladende Fläche des Zeltes zwar größer, sie ermöglicht aber den trockenen Einstieg, sofern keine Nässe von der Seite auf die Aluminiumleiter getragen wird. Klasse dabei: der Leiterbereich bekommt sowohl von kleinen seitlichen Fenstern, wie auch von oben Licht! Das ist zwar weniger relevant wenn nur das Dachzelt aufgebaut ist, aber eine tolle Sache wenn ihr das optionale Vorzelt anbringt. Dazu jedoch später noch mehr. Um die großzügige Belichtung hinzubekommen hat Dare to be different drei Fenster ins Dach fertigen lassen. Und das aufgrund des Layoutes natürlich doppelt - sowohl in das Canvashauptzelt, wie auch in das Flytop. Das ist durchaus ein gewisser Aufwand, den wir sehr zu schätzen wissen! So habt ihr auf der Schlaffläche ein tolles Raumgefühl, obwohl die seitlichen Fenster mit sehr großen Vordächern versehen sind. Diese limitieren damit zwar geringfügig den Blick nach außen, dafür sind sie aber schön groß. Vorteil hingegen der großen Vordächer: weniger Sonneneinstrahlung und ihr könnt die Fenster auch bei leichtem Regen gut öffnen, das ist ein richtig schönes Gefühl wenn man an einem verregneten Tag auch einmal etwas länger im Dachzelt liegt. Sie sind allerdings etwas anfällig gegen starken Wind, da sie eine ordentliche Angriffsfläche bieten. Bei starkem Wind also lieber die Ausstellstangen entfernen.
Gebettet seid ihr übrigens auf einer 6cm dicken Matratze. Damit bewegt man sich eher am unteren Ende im Vergleich zur Konkurrenz, liegt aber trotzdem noch bequem. Solltet ihr es etwas weicher mögen, so sei euch aber stark eine passende Matratzenauflage empfohlen. Unter 'Sinnvolles Zubehör' haben wir euch gute Kandidaten aufgeführt. Ihr solltet euch des weiteren unter der Hauptmatratze unbedingt ein Meshgewebe zulegen (siehe ebenfalls 'Sinnvolles Zubehör'), damit evtl. ausfallende Feuchtigkeit unter der Matratze wieder entweichen kann. Positiver Nebeneffekt: die Matratze wird noch ein klein wenig gefedert. Der etwas schmucklose Innenraum wird durch verschiedene Ablagetaschen aufgewertet, in die ihr eure Utensilien wie Smartphones, Geldbeutel etc. unterbringen könnt. Da ihr euch beim 180L an der unteren Grenze der Breite eines Dachzeltes für vier Personen befindet (180cm Schlafbreite), sind die Taschen auch nötig um Platz zum Schlafen zu schaffen und alles Unnötige aus dem Weg zu räumen. Schöne und nützliche Details wie die Lüftungsöffnungen am Dach und der abziehbare Baumwollbezug für die Matratze runden den guten Gesamteindruck des Innenraums ab.
Vorzelt
Optional könnt ihr euch das Vorzelt von Dare to be different gönnen, dieses kostet je nach Höhe eures PKW zwischen 750-795 €, damit habt ihr dann eine komplette Wohneinheit! Passend zur Optik des 180L kommt das Vorzelt ebenfalls zweifarbig daher. Durch die Anbringung unter dem Dachzelt ergeben sich konstruktiv einige Vor-, allerdings auch ein paar Nachteile. Größter Vorteil: es schließt perfekt an das Dachzelt an und ermöglicht euch somit also auch problemlos barfuß oder mit Socken ins bzw. aus dem Dachzelt zu steigen. Und durch die integrierte Bodenplane könnt ihr euch auch gleich ins Vorzelt setzen ohne schlammige Füße zu bekommen oder Sorgen haben zu müssen dass zu viele Insekten ins Zelt kommen. Nachteil der Konstruktion: Ihr habt gerade bei normalen PKWs nur Stehhöhe im Bereich des Aufstiegs ins Dachzelt und diesen Bereich müsst ihr euch auch noch mit der Leiter teilen. Da die Leiter statisch relevant ist könnt ihr sie leider auch nicht entfernen. Überall unter der Bodenplatte des Dachzeltes müsst ihr euch bücken, es sei denn ihr seit entweder eher kompakt geraten oder habt ein sehr hohes Auto. Dafür ist der Vorteil dieser Konstruktion dass der Wohnbereich durch das Hauptzelt von oben bereits bestens gegen Regen geschützt ist. Da das Vorzelt ansonsten aus Polyester ist solltet ihr kein ähnlich gutes Wohnklima wie im Dachzelt erwarten, auch ist der Schutz gegen Regen zwar da, unendlich belastbar ist das Vorzelt jedoch nicht. Schön hingegen sind die großen Türen mit Fenstern und Moskitonetzen. Da ihr sie von außen auch mit einer Blende verschließen könnt seid ihr vor Blicken sicher und könnt das Vorzelt beispielsweise auch gut als Umkleide benutzen. Uns gefällt außerdem die recht große Grundfläche, zumindest für ein Vorzelt das unter einem Dachzelt angebracht wird. Bedenkt allerdings den limitierenden Faktor der eingeschränkten Stehhöhe. Wenn ihr öfters auf Tagesreisen oder zum Einkaufen fahren wollt wird euch leider bald stören dass dieses Zelt nicht von alleine steht, sondern das Dachzelt zur Stabilität braucht. Außerdem hat das Vorzelt natürlich auch kein Dach mehr über dem Kopf wenn ihr mit dem Dachzelt losfahrt… Wir empfehlen euch deswegen einen Blick in die Kategorie ‚Sinnvolles Zubehör‘ zu werfen, hier zeigen wir euch ein alternatives, vollwertiges Wohnzelt der Firma Outwell.
Fazit
Das 180L von Dare to be Different ist ein tolles Dachzelt, das mit seinen inneren und äußeren Werten überzeugen kann. Die Preisgestaltung ist angemessen. Das optionale Vorzelt ist gut, hier könnt ihr euch jedoch auch nach etwas praktischeren Alternativen umschauen.
Hinweis zu (fast) baugleichen Dachzelten
Bei dem diesem Zelt zugrunde liegenden Konstruktionstypen handelt es sich um ein Grundmodell, das zumeist in Asien produziert wird und das mittlerweile mehrere Anbieter mit ihrem Logo versehen um es dann entweder im Originalzustand oder auch mit leichten technischen, sowie optischen Abänderungen anzubieten. Neben der Ausführung bei DTBD verwenden diesen Grundtypen z.B. auch folgende Modelle:
- Mehr Informationen zum Thema Urlaub mit dem Dachzelt auch in unserem Dachzeltblog -