Kondenswasser im Dachzelt und wie ihr es in den Griff bekommt
- Kondensat an einem Metallprofil im Innenraum -
Uns ist durchaus bewusst dass gerade das Thema des Kondenswassers immer wieder bei Dachzelt-Neueinsteigern für einiges Unbehagen sorgt und wir können diese Sorge auch absolut nachvollziehen. Auch wir gingen am Anfang davon aus dass dies ein gravierendes Problem darstellen könnte und wohlmöglich am Ende Teile des Dachzeltstoffes oder der Matratze zu schimmeln anfangen. Das wäre nicht nur unangenehm und ungesund sondern sicherlich auch das Ende einer jeglichen Dachzeltbeziehung... Warum es aber normal ist dass Kondenswasser auftritt und wie ihr es ganz einfach in den Griff bekommt wollen wir euch hier aufzeigen.
Warum 'schwitzt' mein Dachzelt?
In aller Regel haltet ihr euch vor allem nachts im Dachzelt auf und auch wenn ihr es nicht merkt, so gelangt doch während eures (hoffentlich angenehmen) Schlafes eine Menge Feuchtigkeit von euch und euren Liebsten in die Luft. Dies geschieht in erster Linie durch eventuelles Schwitzen, vor allem aber durch die in der Atemluft enthaltene Feuchtigkeit. Aber auch die im Dachzelt schon bevor ihr einsteigt enthaltene Luft enthält Wasser, bei trockener, warmer Witterung anteilig recht wenig, bei kühler, feuchter Witterung prozentual schon recht viel. Als Resultat reichert sich also zusammen mit eurem Atem der Feuchtigkeitsgehalt der Luft in eurem Dachzelt an. So weit, so gut, denn dies ist weder etwas Ungewöhnliches noch gar Schlimmes und geschieht in jedem Schlafraum, egal ob zu Hause im Schlafzimmer, im Wohnwagen oder eben im Dachzelt. Nach wie vor gibt es für uns kein angenehmeres Raumklima als in einem (Dach-) Zelt mit Baumwollanteil des Zeltgewebes (den fast alle Dachzelte haben). Sinken jetzt die Temperaturen in der Nacht, so kann die Luft gleichzeitig immer weniger Feuchtigkeit aufnehmen und es fällt Feuchtigkeit in erster Linie an kalten Oberflächen aus, die evtl. auch direkten Kontakt mit der kühlen Außenluft haben. Ihr kennt dies z.B. auch in Wohnräumen mit schlechterer Scheibendämmung gerade in Altbauten. Dort finden sich morgens auch gerne feine Wassertröpfchen am unteren Übergang vom Rahmen zur Scheibe.
- Feuchtigkeit unter der Matratze am Innenboden -
Welche Stellen werden evtl. nass?
Im Dachzelt hat man wie zuvor erwähnt glücklicherweise bei fast allen Modellen den Luxus einen richtig guten Zeltstoff aus einem Baumwoll-Kunststoffgewebe um sich herum zu haben. Zwar kann auch hieran Wasser des Nachts kondensieren, dies geschieht aber eher selten. Viel häufiger bilden sich Wassertropfen am Metallgestänge und unter der Matratze. Dies kann je nach Kältesituation, Witterung und Schlafplatzbelegung im Zelt sogar soweit gehen dass einzelne Tropfen morgens vom Gestänge tropfen. Sollte dies einmal geschehen bitte keine Panik bekommen, das Zelt ist deswegen nicht undicht! Zu einer solch starken Wasseransammlung kommt es jedoch recht selten, zumeist beim Zusammenspiel von vielen Personen im Dachzelt und zusätzlicher kalter, nasser Witterung. Zumeist wird das Metallgestänge zwar feucht, eine Dachzelt-Tropfsteinhöhle haben wir aber noch nicht erlebt. Vereinzelte Tropfen können morgens jedoch durchaus einmal auf euren Schlafsack rieseln, vor allem wenn sich ein Mitschläfer kräftig bewegt und das Zelt etwas wackeln sollte. Das ist jedoch auch gerne beim normalen Zelten der Fall, wenn ihr oder ein Familienmitglied morgens an die Außenwand kommt.
- Offenporige Meshunterlage zwischen Matratze und Boden -
So werdet ihr der Feuchtigkeit Herr
Sollte es einmal zu einer starken Wasserbildung am Innengestänge kommen, so wischt das Wasser morgens einfach kurz mit einem Lappen ab. Den nassen Lappen dann aber anschließend bitte vorm Zelt aufhängen und nicht zur nachträglichen Befeuchtung im Zelt belassen. Bei uns war ein Abwischen allerdings bisher nur sehr selten von Nöten, zumeist reicht es aus morgens zu lüften, dann verschwindet die Feuchtigkeit sehr schnell von alleine. Sollte sogar die Sonne scheinen, so ist das Gestänge normalerweise im Nu abgetrocknet. Da euer Zeltstoff atmungsaktiv ist und ihr je nach Modell auch fast immer die Möglichkeit zur ordentlichen Lüftung durch die (mit Mückengitter versehenen) Öffnungen habt müsst ihr euch keine Sorgen machen. Feuchtigkeit im Bereich von einigen Stunden ist also kein Problem für euer Dachzelt. Problematischer ist die Feuchtigkeit die ihr nicht seht und die deswegen gerne vergessen wird - die Kondensatbildung unter eurer Matratze an der inneren Bodenplatte. Diese Feuchtigkeit kann sich problemlos auch den Tag über selbst bei Sonneneinstrahlung halten und so nach Tagen und Wochen eure Matratze angreifen. Hier einer möglichen Schimmelbildung entgegenzuwirken ist jedoch recht leicht zu bewerkstelligen, sofern ihr für eine ausreichende Luftzirkulation sorgt. Dies kann man entweder jeden Tag manuell machen, in dem man die Matratze aus dem Zelt nimmt und so für ein Abtrocknen des Stoffes und der Bodenplatte sorgt. Viel besser ist es jedoch die Matratze gar nicht erst nass werden zu lassen. Dies geht in dem ihr euch ein Meshgewebe besorgt, also eine Art Schlingenteppich. Diese Matten eignen sich als offenporige Hinterlüftung zwischen Matratze und Bodenplatte und verhindern einen direkten Kontakt beider Materialien. Unter 'Sinnvolles Zubehör' könnt ihr euch übrigens konkret über das Produkt informieren. Um es ganz klar zu sagen, ein Meshgewebe ist ein absolutes Must-Have im Dachzelt. Man kann auf manches verzichten, aber ein Mesh sollte nicht fehlen, ansonsten zieht euch Feuchtigkeit in die Matratze. Wir empfehlen euch sogar zusätzlich, vor allem bei feuchter Witterung, alle paar Tage die Matratzen zusätzlich für ein paar Stunden leicht anzuheben, indem ihr z.B. einen Gegenstand darunter klemmt. Die Hinterlüftung durch das Meshgewebe funktioniert prima, trotzdem gibt es Dachzeltmodelle bei denen die Matratze so flächendeckend dicht mit dem Zeltstoff abschließt, dass das Mesh zwar die Hauptaufgabe erledigt, ein vollständiges Abtrocknen der Bodenplatteninnenseite aber trotzdem immer wieder kontrolliert werden sollte.
Fazit
Morgendliche Feuchtigkeit im Dachzelt rührt nicht von Undichtigkeiten im Dach her, es ist ausfallendes Wasser das sich in der Luft im Dachzeltinneren befindet und ist absolut normal. Da es sich dabei aber um keine riesigen Mengen handelt kann man der Feuchtigkeit gut Herr werden. Wischt morgens nasse Stellen ab und lüftet ausreichend, gerade wenn ihr nachts mit geschlossenen Fenstern schlaft. Ein Meshgewebe unter der Matratze ist Pflicht und wenn ihr ab und zu schaut ob die Bodenplatte abgetrocknet ist kann euch Kondenswasser nichts mehr anhaben.