- Geschützter Wohnbereich unter einem Tarp -
Schlafen und Wohnen
Am Stellplatz eures Urlaubsorts angekommen werdet ihr als Dachcamper normalerweise zuerst einmal euer Dachzelt öffnen und somit gleich den wichtigsten Teil des Aufbaus erledigt haben. Wie ihr vielleicht schon durch unsere Tests oder Blogeinträge mitbekommen habt geht dies normalerweise auch recht fix von der Hand - bei einem Dachzelt schneller, bei einem anderen etwas langsamer. Habt ihr vor länger als nur ein oder zwei Nächte zu bleiben oder aber ist das Wetter eher garstig, so macht es Sinn sich noch einen überdachten Wohnraum außerhalb des Dachzelts zu schaffen. Hier könnt ihr kochen, essen, spielen, sitzen oder euch sonstigen Beschäftigungen hingeben. Dieser Wohnraum muss dabei aber nicht unbedingt geschlossen sein! Ihr könnt also gut und gerne eine ganze Weile oder sogar einen ganzen Urlaub lang auf ein richtiges Vorzelt verzichten, sofern es keine Wetterextreme gibt und ihr mit der passenden Kleidung versorgt seid. Wir haben z.B. für Wochenendtrips, aber auch für längere Urlaube immer unser Tarp dabei, im Falle unseres X-Covers nennt sich dies bei iKamper auch 'Markise' und die Bezeichnung passt, denn das Segel wird via Reißverschluss ans Dachzelt angedockt und spannt sich dann nach unten hin ab. Wahlweise mit den vier mitgelieferten Stangen + zwei freien Ösen oder aber bei Bedarf mit bis zu sechs direkt zum Boden hin verspannten Seilen. Dadurch ergeben sich enorm viele Möglichkeiten sich gegen Wind und Wetter zu wappnen. Sei es um eine möglichst große Fläche regenfest zu machen oder aber an bestimmten Stellen die Sonne auszusperren. Das klappt beides übrigens sehr gut, gerade auch aufgrund der enormen Abmessungen von ca. 430 x 280cm. Die Montage ist dabei denkbar einfach - zuerst dockt ihr an das Dachzelt in den dafür vorgesehenen Reißverschluss an und stellt anschließend nacheinander eure Stangen auf, die ihr jeweils in eine der Ösen einführt und dann zum Boden hin abspannt. Ihr habt sechs Ösen, sechs Seile und vier Stangen, woraus sich jede Menge möglicher Geometrien ergeben. Wir haben beispielsweise auch schon auf alle Stangen verzichtet und die Tarpfläche knapp über den Boden verspannt. Dann bekommt ihr eine Art Tipi-Zelt, rund um die Leiter des Dachzelts und könnt euch beispielsweise blickgeschützt umziehen. Denn obwohl das Segel recht leicht ist, ist es aus einem soliden Material gefertigt und sowohl wasser- sowie auch blickdicht mit einer Wassersäule von 5000mm. Einziger Nachteil der Materialwahl: es ist recht dunkel darunter. Es macht also Sinn die Markise in erster Linie inkl. der mitgelieferten Stangen aufzubauen um einen möglichst hohen und hellen Wohnraum zu bekommen. Übrigens keine Sorge, optisch sieht das Ganze fast immer gut aus, egal wie ihr es spannt :) Das mag an den gut gewählten Farben mit dunklerem Tarp und den roten Stangen und Seilen liegen, aber auch einfach daran dass gespannte Segeltücher immer reizvolle Konstellationen ergeben, sofern sie nicht unmotiviert durchhängen...
Gutes Produkt, stolzer Preis
Das Plus an Wohnqualität lässt sich iKamper jedoch auch ordentlich vergüten, 429,- sind definitiv ein stolzer Preis... Im Gegensatz zum ebenfalls erhältlichen und deutlich kostspieligeren Vorzelt von iKamper finden wir das Tarp aufgrund des schnellen Einsatzes, der vielfältigen Möglichkeiten, der tollen Optik und des guten Materials trotzdem klar empfehlenswert. Warum wir dies über das Vorzelt nicht eingeschränkt berichten können könnt ihr im jeweiligen Testbericht zum X-Cover oder Skycamp 2.0 nachlesen. Ebenfalls richtig prima bei der Markise bzw. dem Tarp: es ist zusammengefaltet angenehm kompakt! Es findet also immer einen Platz im Kofferraum. Gerade im Vergleich zu einem richtigen Vorzelt fällt der Platzverbrauch im Kofferraum wirklich kaum auf. Natürlich bietet ein Vorzelt dafür dann auch eine Menge mehr Möglichkeiten und Schutz vor Witterungseinflüssen. Ich würde euch trotzdem gerne dazu ermutigen öfters einmal auf der Vorzelt zu verzichten, zumindest bei Wochenendreisen. An 2-3 Tagen nur mit Tarp 'bewaffnet' zu sein reicht zumeist vollkommen aus, vor allem wenn ihr euch eh gerne außen aufhaltet (richtige Kleidung!). Ihr spart euch so Auf- und Abbauzeit für ein richtiges Vorzelt und schafft Platz im Kofferraum für andere Dinge. Natürlich könnt ihr euch auch ein anderes und günstigeres Tarp kaufen. Unter 'Sinnvolles Zubehör' haben wir euch z.B. eine Alternative aufgeführt. Ihr könnt dieses allerdings dann nicht direkt ans Dachzelt andocken, ihr könnt jedoch trotzdem evtl. mit einem starken Klettband eine Verbindung herstellen und dann abspannen. Wie gut eine solche Lösung bei starkem Wind jedoch hält und ob sich dadurch evtl. Schäden am Zeltstoff ergeben kann ich schwer beurteilen. Evtl. also lieber das Tarp gerade bei Wind lieber autark aufstellen und abspannen, dann seid ihr auf der sicheren Seite - im doppelten Sinne.